Abstract - DFG-Graduiertenkolleg 1412

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Binarität der literarischen Raumkonstruktionen im Migrationskontext

In der migrationsbezogenen Literatur kommt der Darstellung von Räumen eine besondere Bedeutung zu: Auf verschiedene Weise wirkt sich der Raum auf interkulturelle Begegnungen prägend aus. Einerseits stellt er den Boden dar, auf dem zwei oder mehrere Kulturen aufeinandertreffen, andererseits impliziert der Wechsel des Raumes eine Herausforderung zur Anpassung in der neuen Umgebung. Bei Migranten löst der Raum die Schlüsselfragen der Sprache, der Geschichte und der Identität aus. Zuletzt existieren auch in den Vorstellungen und Erinnerungen von Migranten Räume, welche genauso auf vielen Bedeutungsebenen symbolisch aufgeladen werden können: zeitlich-historisch, sozial, politisch. Unter diesen Gesichtspunkten findet diese literaturwissenschaftliche Beschäftigung mit dem Raum in den migrationsbezogenen Texten nicht nur ihre Berechtigung, sondern gleichsam auch ihre Notwendigkeit.
Grundlage und Untersuchungsgegenstand der literaturwissenschaftlichen Analyse sind Romane von Saša Stanišić, Ilija Trojanow, Marica Bodrožić und Cătălin Dorian Florescu. Ihre Werke enthalten eine ganze Reihe von Textstellen, die sich explizit und implizit mit dem Phänomen der Räumlichkeit auseinandersetzen. Es wird auf eine detaillierte Analyse von realen und ästhetisch-fiktiven Räumen, sowie Raummethaphern eingegangen, die den Texten auf unterschiedliche Weise inhärent sind. Die Hauptfragestellungen lauten: Auf welche Art und Weise werden literarische Räume in den Romanen konstruiert und konstituiert? Welche Bedeutung und Funktion haben topographische Metaphern in ausgewählten fiktionalen Texten? Darüber hinaus wird aufgedeckt, welche Reaktionen bei den Protagonisten durch den Ortswechsel ausgelöst werden, wie neue Lebensräume erlebt werden oder welche Rolle Grenzübergänge spielen. In dieser Analyse von Passagen, die sich also konkret und im weiteren Sinne mit der Raumerfahrung befasst, wird der komparatistische Ansatz verfolgt. Zu betonen ist die Absicht, möglichst viele Parallelen in der Konstruktion von literarischen Raumdarstellungen zwischen Romanen zu ziehen. Zum ersten Mal werden Vergleiche zwischen diesen Autoren gestellt. In diesem Sinne wird folgender Schlüsselfrage nachgegangen: Ist in den Werken dieser Autoren südosteuropäischer Herkunft eine gemeinsame Ästhetik der Raumgestaltung zu erkennen?



 
 
 
 
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